Es ist faszinierend, wie vielseitig Pflanzenwasser eingesetzt werden können.
Durch ihre feinen Duftnoten und ihre therapeutischen Eigenschaften verleihen sie den
Produkten eine besondere Note.
Immer wieder bin ich erstaunt, wie viel die
Pflanzenwelt uns zu bieten hat.
Wenn ich meine eigenen Pflanzenwasser destilliere, habe ich das Gefühl, eine besondere
Verbindung zur Natur herzustellen.
Es ist ein meditativer Prozess, bei dem ich die Pflanzen achtsam auswähle und schonend destilliere.
Das gewonnene Pflanzenwasser ist dann voller Energie und Vitalität.
Besonders gerne verwende ich Pflanzenwasser für die Herstellung von Cremes und Gels.
Durch ihren feinen Duft und ihre pflegenden Eigenschaften verleihen sie den Produkten eine natürliche Frische.
Aber auch für Facial Gua Sha, ein Massage-Ritual zur Gesichtspflege, sind sie perfekt geeignet.
Das Pflanzenwasser sorgt für eine angenehme und erfrischende Erfahrung.
Auch in meinem Alltag finden Pflanzenwasser Verwendung. Ich benutze sie als Bodyspray, um meinen Körper mit einem sanften Duft zu umhüllen und gleichzeitig zu pflegen.
Sie dienen auch als Kissen- und Raumspray, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und mir beim Entspannen zu helfen.
In meiner Duftlampe verbreiten sie einen herrlichen Duft und erzeugen so
eine harmonische Stimmung.
Es ist schade, dass Pflanzenwasser oft im Schatten der ätherischen Öle stehen.
Dabei haben sie genauso viele positive Eigenschaften und sind eine wertvolle Bereicherung in der Naturkosmetik.
Ich bin dankbar, dass ich durch das Buch von Susanne Fischer-Rizzi wieder auf sie aufmerksam geworden bin und
ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten entdecken durfte.
Der Artikel "Opus Mulierum - die vergessene Kunst der Frauen" beschäftigt sich mit der Rolle der Frauen in der alchemistischen Tradition. Frauen, die als Alchemistinnen arbeiteten, brachten ihr praktisches Wissen als Hausfrauen in die alchemistische Arbeit ein. Zum Beispiel verwendeten sie ihr Wissen über schonendes Kochen und Destillationstechniken, die sie beim Brotbacken und Bierbrauen erlernt hatten. Sie übernahmen auch Wissen und Rezepte von Frauen anderer Kulturen und gaben dieses Wissen von Generation zu Generation weiter. Die alchemistischen Entdeckungen und Arbeiten von Frauen wurden oft den männlichen Alchemisten zugeschrieben oder ihre Spuren wurden verwischt. Der römische Kaiser Diocletian verfolgte und verbrannte die Schriften der Alchemistinnen. Erst in der heutigen Zeit werden diese ersten bekannten Alchemistinnen gewürdigt.
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Gerne möchte ich meine Erfahrungen mit den folgenden Heilpflanzen teilen:
Lemongrass, Zitronengrass - Cymbopogon flexuosus
Familie der Süssgrasgewächse, Poaceae
Vorkommen
Ursprünglich Indien, heute angebaut in Südasien, Südostasien, Afrika, Südamerika. Das Lemongrass habe ich auch schon erfolgreich in einem Topf gezogen. Die Pflanze ist jedoch nicht winterhart und muss im Haus überwintert werden.
Beschreibung
Das Lemongrass ist 1 - 1.5 m hohes Gras mit glatten, bläulich grünen, scharfkantigen Blättern mit spitz zulaufender Blattspreite. Die Basis der Blätter ist verdickt, da in der Blattscheide des jüngstens Blattes neue Blätter herauswachsen. Lemongrass wird meist vegetativ durch Ableger vermehrt. Die Kulturform des Lemongrasses kommt nicht mehr zum Blühen und wird durch Teilung vermehrt
Verwendeter Pflanzenteil
Frische oder getrocknete Blätter. Frisches Lemongrass ist in Asiageschäften oder gut sortierten Gemüse - oder Obstabteilungen der Lebensmittelgeschäfte zu finden.
Gewinnung
Das Lemongrass zerkleinern. Den verdickten, weissen Teil etwas anklopfen, damit der Duft sich entfalten kann. Die zerkleinerten Teil in die Destille füllen.
Duft
frisch, zitronenartig, lebendig
Inhaltsstoffe
Angaben zu den Inhaltsstoffen des Lemongrasswassers liegen nicht vor. Das äth. Öl enthält Monoterpenole, Aldehyde und Ketone
Haltbarkeit ca. 1 Jahr
Anwendungsarten
Spray: Raum, Kissen, Körperumfeld, Body Splash; Duftlampe, Aromadiffuser, Kompresse, Umschlag, Eiswürfel, Gel, Creme, Second Skin
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Melisse, Zitronenmelisse - Melissa officinalis
Familie der Lippenblütler, Lamiaceae
Vorkommen
Die Melisse ist ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet und in Westasien heimisch. Heute wird sie angebaut in Süd - und Mitteleuropa und in Vorderasien
Beschreibung
Als eine ausdauernde Pflanze, wird sie 30 - 80 cm hohe, buschige Staude mit vierkantigem, stark verzweigten, leicht behaarten Stängel. Die Blätter sind eiförmig, grob gezähnt und schwach behaart. An der Unterseite weisen sie eine stark sichtbare, hervortretende Nervatur auf. Sie blüht von Juni - August mit kleinen, quirlig angeordneten, weissen, weisslich gelben bis weisslich bläulichen Blüten.
Die Melisse ist wegen ihrem Nektarreichtumns eine wichtige Trachtpflanze für Bienen. Seit dem Altertum wird sie als Bienenfutterpflanze kultiviert. Sie wird daher gerne vor die Bienenstöcke gepflanzt.
Vom griechischen abgeleitet heisst mélissa - Honigbiene
Hildegard von Bingen nannte die Melisse Binsuga - Bienenauge
Die Melisse ist mir eine treue Weg - Begleiterin. Seit einigen Jahren kann ich sie jeden Frühling wieder begrüssen und kann mich an ihrer Schönheit und ihrem Duft erfreuen
Verwendeter Pflanzenteil
Verwendet wird das frische Kraut. Ich ernte die Melisse nach einigen, trüben jedoch trockenen Tagen.
"Der Gehalt an Wirkstoffen scheint nach mehreren sonnigen, heissen und trockenen Tagen ab -, nach trüben und kalten Tagen dagegen zu zunehmen" schreibt Gerhard Madaus (1976)
Gewinnung
Destilliert wird das frische Kraut. Will man ein starkes Pflanzenwasser wird eine zweifache Destillation empfohlen.
Duft
frisch, zitronenähnlich, mild honigartig, älteres Melissenwasser duftet heuartig
Inhaltsstoffe
Geranial, Neral, Geraniol, Methylheptenon, Linalool, Nerol, Caryophyllenoxid, Geranylacetat, Carveol, Terpineol, Citronellol
Haltbarkeit ca. 1 Jahr, bei guter Lagerung und guter Qualität bis zu 3 Jahre
Anwendungsarten
Spray: Gesichtspray für Facial Gua Sha, Body -, Kissen - , Raumspray, Aromalampe, Eiswürfel, Creme, Second Skin, Gel; Inhalation, Gesichtsdampfbad, Vollbad, Fussbad, Armbad; Einnahme
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Palo Santo, Heiliger Baum - Bursera graveolens
Familie der Balsambaumgewächse, Burseraceae
Vorkommen
Südamerika, Holzspäne, Holzstücke, äth.Öl und Pflanzenwasser, stammen meist aus Peru und Ecuador
Beschreibung
Der Palo-Santo-Baum ist ein 15 - 20 m hoher, laubabwerfender Baum der tropischen Trockenwälder mit silbrig-grauer oder rötlicher Rinde, knorrigen, gabeligen Verästelungen, weissen Blüten und zartgrünen Blättern. Er hat hartes, widerstandsfähiges, harzreiches Holz. Der Baum ist gut an extreme Trockenheit angepasst.
In seinen Ursprungsländern ist er besonders gefährdet. Dies aufgrund Abholzung und Klimaveränderungen. Sein Holz ist als Bauholz, Möbelholz und Brennholz sehr begehrt. Daher werden Schutzmassnahmen oft umgangen.
Wir sollten beim Kauf von Holz, äth. Öl und Pflanzenwasser stets beachten, dass das Palo Santo aus nachhaltigen Pflanzungen stammen.
Verwendeter Pflanzenteil
Trockenes Holz (Späne)
Gewinnung
Die klein geraspelten Holzspäne werden vor der Destillation mit heissem Wasser übergossen, darin einige Stunden eingeweicht und dann aus dem Ansetztwasser heraus destilliert. Die Destillation verläuft langsam.
Duft
Holzig, warm, harzig, samtig, mit feiner Zitrusnote und zartem Kokosduft
Inhaltsstoffe
Über die Inhaltsstoffe des Palo-Santo-Wassers liegen keine Angaben vor
Haltbarkeit ca. 1 Jahr
Anwendungsarten
Spray: Raum, Kissen, Körperumfeld, Body Splash; Duftlampe, Aromadiffuser, Kompresse, Gel, Creme, Second Skin
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